Der kenianische Primierminister empfing am 21.07 eine Delegation des Weltmarsches für Frieden und Gewaltfreiheit zu einem halbstündigen Treffen, in dem ihm über die Fortschritte des globalen Mega-Events berichtet wurde. Während der Präsentation drückte Odinga seine volle Unterstützung für den Marsch aus und erklärte dass es "eine Idee sei, deren Zeit gekommen ist".
Obwohl Kenia selbst keine Atombomben hat, keine anderen Länder besetzt oder im Krieg mit seinen Nachbarn liegt, erfuhr Odinga, dass Atomwaffen und Militärausgaben die kenianischen Bürger direkt betreffen. Weltweit erreichten die Militärausgaben im Jahr 2008 geschätzte 1.464 Milliarden US$, entsprechend der vom Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) im Juni veröffentlichten Daten. Jeffrey Sachs Kalkulationen, in seinem 2007 veröffentlichten Buch "The end of Poverty", zufolge würden 10 % davon ausreichen, der Armut ein Ende zu bereiten. Es wurde Odinga überlassen, darüber nachzusinnen, was in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Infrastruktur und Entwicklung erreicht werden könnte, wenn 50 % (der Militärausgaben) dahin investiert würden.
Kenia war beteiligt an den noch nicht lange zurückliegenden Tumulten, als die allgemeinen Wahlen im Dezember 2007 beinahe in ein Blutbad ruandischen Ausmaßes ausarteten. Beide Seiten haben dann aufgrund der Vermittlungsversuche Kofi Annans nachgegeben und sich auf die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit verständigt. Bevor diese Übereinkunft allerdings getroffen werden konnte, wurden Hunderte Kenianer ermordet und Hunderttausende aus ihrer Heimat vertrieben. Diese Spannungen zwischen den Stämmen der rivalisierenden Politiker und die Racheakte aufgrund von Ungerechtigkeiten und Grundbesitzfragen können bis in die Kolonialtage zurückverfolgt werden.
Der Weltmarsch empfängt in allen Sektoren der kenianischen Gesellschaft enthusiastische Unterstützung.
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